Ti Hausschlange

Vom Autor

Robert Becker, Jahrgang 1970, ist im südungarischen Dorf Surgetin/Szederkény, im Komitat Branau/Baranya aufgewachsen. Er hat seine fuldisch-fränkische Mundart, die er als Muttersprache mitbekam – wenn auch stark im Rückzug – aber noch im Alltag, auch auf der Straße gesprochen erlebt. Er verfasst in deutscher und in ungarischer Sprache literarische Texte, die in Anthologien, in Zeitungen und Zeitschriften im In- und Ausland erscheinen. Seine eigenen Bände sind: Faltertanz (1997), Gebündelt (2013), Verkehrte Welt/Fordított világ (2014) das Kinderbuch Firlefanz (2023), und Ti Hausschlange (2023).

 

Vom Buch

Mit dem Mundart-Märchenbuch Ti Hausschlange, zu dem die von Ihnen geöffnete Website als eine Ergänzung dienen soll, um mithilfe eines Hörbuchs zum Mundarttext eine Lesehilfe anzubieten, sowie durch die Übersetzung ins Hochdeutsche zum leichteren Verstehen beizutragen, tritt Robert Becker diesmal in seiner Mundart an die Öffentlichkeit.

Dies tut er in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit auch dadurch auf die Ortsmundarten zu lenken, von denen unter den Deutschen in Ungarn einst viele Dutzend im Umlauf waren, die aber bis heute fast vollständig verschwunden sind. Auch dieses Buch mit der Website zusammen soll dazu anregen, und wenn möglich, dazu beitragen, Mundarten vom Rande des Vergessens in unseren Alltag zurückzuholen. Sie sollen in den Familien, der Geburtsstätte unserer Identität, so viel an Wert und Ansehen gewinnen, dass sie im trauten Kreis gesprochen, als ein wahrer Schatz behalten und auch weitergegeben werden.

Die Welt ungarndeutscher Märchen und Erzählungen bevölkerten einst zahlreiche, auch mysteriöse Gestalten, die bis heute bereits fast alle im Nebel der Zeit verschwunden sind. Zu ihnen zählt auch die Hausschlange, die hier von ihrer ursprünglichen Erscheinung losgelöst, im Mittelpunkt der Handlung steht, um in eine Rolle zu schlüpfen, die uns durch Gedichteinlagen begleitet, in eine Welt befördert, die alte Erzählformen der Deutschen in Ungarn neu aufzuleben versucht.

Eine besondere Freude wird es (nicht nur dem Autor selbst) bereiten, falls man sich die Mühe nimmt, den Text in weitere deutschen Mundarten in Ungarn zu übersetzen, wodurch man das Märchen vielleicht landesweit auch als Vorlage von Lernstoffen für den Unterricht verwenden könnte. Haben Sie viel Freude beim Lesen und beim Hören dieses Märchens!

 

Besonderer Dank

Das Mundart-Märchenbuch Ti Hausschlange konnte im Jahr 2023 mithilfe der Förderung durch die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Ungarn und des Jochen-Haufe-Legats herausgegeben werden. Es erschien in der Publikationsreihe des Verlages des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler, VUdAK-Bücher, Reihe Literatur, Band 22. Satz: Neue Zeitung Stiftung, Budapest/István Héra. Ein besonderer Dank gilt auch dem ersten Vorsitzenden des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler, Johann Schuth, der die Herausgabe des Buches durch Rat und Tat begleitet und unterstützt hat.